Die erneute bittere Erkenntnis aus dem Börsenjahr 2018 lautet: Verlassen Sie sich nicht auf die Prognosen der hochbezahlten Analysten der Banken, denn diese sind ihr Geld nicht wert. Denn die flächendeckend positiven Prognosen für das Jahr 2018 wurden meilenweit verfehlt. Die tatsächlichen Entwicklungen der einzelnen Indizes lagen bis zu 30 Prozent unter den Vorhersagen.
Jeder Anleger sollte verinnerlichen, dass eine Rendite kurzfristig nicht prognostizierbar oder berechenbar ist, geschweige denn linear erwirtschaftet werden kann. Fest steht deshalb: An der weltweiten Streuung des Vermögens in Aktien, Zinsanlagen, Immobilien und Rohstoffe kommt niemand mehr vorbei.
Wie geht es 2019 weiter?
Aus Sicht der Kapitalmärkte ergeben sich drei Probleme, die gelöst werden müssen:
- Der Zoll- und Handelsstreit der USA mit China und Europa muss beigelegt werden,
- der weitere Zinsanstieg in den USA sollte gestoppt werden, wozu der US-Präsident bereits interveniert hat,
- die völlig diffuse Situation in Europa (nach Großbritannien und Italien wird nun auch noch Frankreich zum Problemfall) ist schnellstmöglich zu klären.
Im Jahre 2019 sollten nun zumindest die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China beigelegt werden. Wenn in dem neuen Vertrag am Ende geringere Zoll- und Handelsbarrieren stehen, wäre das ein Signal für mehr Handel und Wachstum. Auch die Dynamik der Zinsanhebungen in den USA wird – nach Trumps Interventionen – nachlassen und anstelle der bisher geplanten vier Zinsschritte wird es maximal eine Zinsanhebung geben; das hilft der Wirtschaft und kurbelt den Konsum an.
In Europa wird es leider auch in den beiden kommenden Jahren keinerlei Zinsen geben und ob wir jemals wieder zu nennenswerten Habenzinsen gelangen, steht in den Sternen. Hinzu kommt der Politikverdruss in der Bevölkerung und die Planlosigkeit der Verantwortlichen bei der Entwicklung einer gemeinsamen Vision für Europa. Während eine Neuwahl in Großbritannien die Situation irgendwann entspannen und den Brexit vermeiden könnte, wäre eine Neuwahl in Frankreich und der damit verbundene Wahlsieg der rechtsnationalen Kräfte eine Katastrophe.
Für Deutschland geht aus Statistiken der Deutschen Bundesbank hervor, dass ein Großteil der Bevölkerung nach wie vor das Geld zu einem negativen Realzins in Spar- oder Termingeldanlagen hortet bzw. in renditelose Geldmarkt- und Rentenfonds investiert. Damit besteht wieder einmal die Gefahr, dass wir Deutschen die Hauptverlierer der nächsten Krise sein werden und am Ende die Party in Südeuropa, China und den USA bezahlen.
Damit Sie nicht zu den Verlierern gehören, wären die nächsten Schritte: Besprechen! Analysieren! Handeln!